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Dada und
die Collage

DADA dreht sich um alles. Und alles dreht sich um DADA. DADA ist Instagram, Kilogramm, Milligramm, ist Programm, Telegramm, Instagram. Loggen Sie sich in Ihren Instagram-Account ein und machen Sie mit bei der weltweiten Digital-Collage DADA-Gram. Oder surfen Sie durch dieses endlose Kunstwerk, von oben nach unten, von links nach rechts, von links nach unten. Ein unendliches Manuskript, geschrieben von tausend Händen. Intime Fotos, extrovertierte Bilder – machen Sie jeden Augenblick zu einem Werk von dadaistischer Zauberkraft.

Dada

1916

CUT DADA, CUT!

Ralf Burmeister
Leitung Künstlerarchive, Berlinische Galerie

Wenn Dada „der totale Aufstand gegen alle Gewohnheiten, jeden Glauben und alle Vorrechte“ war (so Dadasoph Raoul Hausmann), dann ist die Collage dessen kongeniale bildnerische Ausdrucksform. Dadaistische Collagen entstehen und bestehen aus Widersprüchen. Der Geist, der ihnen innewohnt, ist jener des produktiven Zerstörens und aufklärenden Verstörens.

Mit einem Würgereiz über die spiessbürgerliche Vorstellung, wie Kunst zu entstehen und auszusehen habe, ließen die Dadaisten ihre Farbtuben eintrocknen, denn der ‚genialisch’ geschwungene Pinsel und das Gemälde als Fluchtort der Fantasie hatten ausgedient. Sie griffen zu den (einzigen!) Informationsmedien der Zeit, den Tageszeitungen und Zeitschriften, und sezierten mit der Schere das reproduzierte Abbild der Gegenwart. Das grotesk-zerstückelte Bild der Welt in der Collage ist de facto das Abbild einer grotesken Welt, in der sich ungeachtet des Ersten Weltkrieges Nationalismus und Militarismus fortschrieben. Dadas Collagen sind Zerrspiegel der Realität. In ihnen wird die Wirklichkeit mit ihren Verwerfungen bis zur Kenntlichkeit entstellt. Für den Betrachter fungieren sie als Mentalprothesen: Geistige Verkrustungen sollen durch sie aufgebrochen, Verdrängungen verdrängt werden. Darin ist die dadaistische Collage ein Prototyp für gesellschaftskritische Kunst der letzten einhundert Jahre. Und als Kulturtechnik ist die Collage, das Zusammenfügen von ursprünglich nicht Zusammengehörenden, inzwischen allgegenwärtig und reicht vom musikalischen Sampling, über literarische Collagen à la Herta Müller bis zur Body-Modification.

Dada

2016

Wir werden zur Parodie der Selfie-Welt

Anita Hugi & David Dufresne

Die Fotomontage ist das berühmteste Kreativtool der DADA-Bewegung. Mehr noch: sie bildet die Grundlage unserer modernen Kultur! Die Fotomontage war ein Hypertext vor der Erfindung des Hypertexts; nach Aussage des Theoretikers Ted Nelson (1965) ein „potenziell unendliches Netzwerks an Verbindungen“. Die Fotomontage versteht alles und erfasst das Nichts seiner Zeit. Sie ist Mix und Remix, Simple und Sample, flüchtig und zufällig, Snapchat und Instagram. Sie ist im Krieg oder in Freiheit, sie ist Massenmedium und Massenmörder der allgegenwärtigen Dummheit. Aus Improvisation entsteht Chaos, und aus dem Chaos das Vergnügen. Das Vergnügen des Lachens – aber nicht, um sich lustig zu machen; das Vergnügen der Überraschung und der Sinne. Das Vergnügen, „etwas Schönes und ewig Freudiges zu erschaffen aus Teilen, von denen man weder Schönheit noch Freude erwartet hätte.“ (Hannah Höch). Tristan Tzara dagegen: „Mit geschlossenen Augen stellt DADA vor jede Handlung und über alles: den Zweifel. DADA zweifelt an allem. DADA dreht sich um alles. Alles dreht sich um DADA. Hütet euch vor DADA.“ 1916 machte die Technologie ebenso große Fortschritte wie heute. Vor hundert Jahren waren es Fotografie, Presse, Pressefotografie, die ersten Radios, neue Gebirgszüge, der Siegeszug der Maschinen und die Mechanisierung des Krieges, Senfgas und schlammige Schützengräben. DADA hat diese janusköpfige Medien- und Maschinenkultur, die heute triumphiert, zugleich verinnerlicht und kritisiert. Kurt Schwitters zerschnitt Zeitungen und Werbungen, Max Ernst sezierte Versandhauskataloge und Hannah Höch nahm Frauenzeitschriften auseinander. Hundert Jahre später ist alles so anders, das wir wieder am Ausgangspunkt angelangt sind. Aus DADA entsprang die erste Generation der Massenmedien. Wir werden nun zur Parodie der Selfie-Welt. Und Tristan Tzara fügt hinzu: „Mit DADA begann nicht eine Kunstrichtung, sondern ein Ekel.“