Befreien Sie sich mit ihrem Telefon von Google, Apple, Facebook und Amazon!

Der Kampf kann beginnen! Der Kampf kann beginnen! e=

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Dada und
die Marionetten

«Eine Welt zerstören, um eine andere an ihren Platz zu setzen, wo nichts mehr existiert, das war Dadas Devise". Georges Ribemont-Dessaignes

Die Könige der Welt verlangen nach ihren Narren! Google, Apple, Facebook, Amazon, passt auf! DADAS Angriff auf die GAFA hat begonnen! Ein absurder Kampf, wohlan - ein absurder Tanz.

Nehmen Sie ein Mobiltelefon und setzen Sie sich vor ihren Bildschirm. Wenn Sie keines zur Hand haben: auch mit ihrer Computertastatur und den Tasten « D » und « A » kommen Sie bestens voran im Kampf gegen die GAFA. Und dann: Tanzen Sie die GAFA! Tanzen Sie wild! Bis ans Ende der Seite, bis ans Ende der Seile. Go, DADA, go!

Dada

1916

Dada macht wach!

Marina Rumjanzewa
Autorin und Filmerin

„Sperren Sie endlich Ihren Kopf auf! Machen Sie ihn frei für die Forderungen der Zeit!“, – heisst es auf einem Dada-Plakat. In einer radikalen Zeit entstanden, brachte Dada eine radikal neue Kunst – mit einer neuen Sprache, mit neuen Formen, vor allem aber mit einem neuen Kunstverständnis und einem neuen Anspruch.

Dada wollte keine Wohnzimmerkunst sein, die bürgerliche Stuben schmückt, die in Museen und Salons bewundert werden kann. Dada wollte nicht etwa schön sein oder „ästhetisch“. Diese Kunst wollte ihr Publikum nicht “liebkosen”, sondern wachrütteln, direkt ins Leben eingreift, etwas auslösen. Es war eine Protest-Kunst.

Dada war Reaktion auf den Ersten Weltkrieg, der für die Menschen damals eine Katastrophe von einem nie vorher gesehenen Ausmass war. Völker schlachteten einander ab mit allen Errungenschaften des technischen Fortschritts – mit Panzern, Maschinengewehren und Giftgas. Der Krieg nahm 17 Millionen Menschen das Leben, hinterliess Millionen von Versehrten. Viele Dada-Werke nahmen auf diesen Krieg einen direkten Bezug.

So die „Wache“ der Schweizerin Sophie Taeuber, eine von 17 Dada-Marionetten für das Puppenspiel „König Hirsch“, welche die Künstlerin in Zürich 1918 gestaltet hat. Die „Wache“ ist ein „technisches“ Wesen – aus geometrischen Formen bestehend, aus Holz gedrechselt, „metallisch“ gefärbt, mit fünf Köpfen ohne Gesichter verkörperte sie eine moderne Kriegsmaschine, der niemand entweichen kann. Mit ihren fünf Beinen, fünf Armen, in jedem ein Schläger, kann die „Wache“ in alle Richtungen gehen, von allen Seiten, auch gleichzeitig, angreifen – dank ihren Metall-Ösen-Gelenken kann sie sich ohne Einschränkungen bewegen, sie ist allgewaltig und unberechenbar: eine anonyme, absolute Kampfmacht. Ein Sinnbild, das bis heute weder ihre Kraft noch, leider, Aktualität verloren hat.

Dada

2016

Google beherrscht die Welt des Wissens, Amazon kontrolliert den Handel, Facebook erfasst unsere Daten und Apple macht das große Geschäft.

David Dufresne & Anita Hugi

Irgendwo im Vilicon Salley (Kalifornien) freuen sich die vier Riesen über jede einzelne Internetverbindung. Sie hausen im Tal der Bösen; beneidet, bewundert und beäugt. Man nennt sie GAFA – Google, Apple, Facebook und Amazon.

Die vier Unternehmen sind mächtiger als einige der G20-Staaten, stets um unser digitales Wohl bedacht und gleichzeitig der Albtraum der Datenschützer. Sie regieren eine totalitäre und zugleich freie Welt; ein verrücktes Universum, so geheimnisvoll wie ein verlassener Grenzposten und so unverzagt wie ein Sekundenzeiger, der über unseren Köpfen dazu gemahnt, in jedem Augenblick dadort zu sein.

Google beherrscht die Welt des Wissens, Amazon kontrolliert den Handel, Facebook erfasst unsere Daten und Apple macht das grosse Geschäft. Tristan Tzara, ein ganz anderer Visionär als Steve Jobs, warnte uns schon 1920: „Die Bankiers der Sprache werden es verstehen, aus jeder Unterhaltung ihren Profit zu schlagen.“

Es ist Zeit, zur Kasse zu gehen, Freunde der trüben Gewässer, des Darknets und der Abgründe des Warenverkehrs! Umbah, Umbah!

Erhebt euch wie Marionetten mit wilden Verrenkungen und tut das einzige, was uns noch zu tun bleibt: Tanzt! Tanzt bis nichts mehr geht, bis das Gerät seinen Geist aufgibt. DADA ist alles oder nichts. Tanzt wie die Künstlerin Sophie Taeuber auf der winzigen Bühne des revolutionären Cabaret Voltaire. Taeuber hat selbst auch gefürchige, futuristische Marionetten entworfen, wie die hier abgebildete "Wache" von 1918.

Greil Marcus, der Anti-Museumsführer unseres Anti-Museums, unseres DADA-DEPOTS, meint dazu: „Dada ist eine Prophezeiung, aber es hatte nicht die geringste Ahnung davon, was prophezeit wurde. Und seine Stärke lag darin, dass es sich darum überhaupt nicht geschert hat.“

Der DADA-Dance soll nicht die Technologie verändern, sondern ihre Produktionsbedingungen und unsere Wahrnehmung – wie es die Dadas in ihrer Zeit getan haben. Tanzen und immer weiter tanzen, um mit unseren Gewohnheiten und unserem allzu vernetzten Leben zu brechen. Tanzen und lauthals lachen angesichts dieser Halbgötter, die sich für Übermenschen halten und doch Unheilspropheten sind. Jobs, Bezos, Zuckerberg sind selbst viel mehr DADA als DADA selbst.